Nachdem die beiden sich gegenseitig ihr Leid geklagt haben, geht es dann doch noch um Technik. Oder eher um deren Anwendung. Diesmal wieder mit einer Hands-on-Folge, denn es ist wichtig, vor Kunden und bei Präsentationen einen professionellen Eindruck zu machen.
Länge: 65:42 Minuten
Rückblick: STP006 "Kommandozeilen und Unixphilosophie"
erste Sichtprüfung: <Balkon.csv head
tail -n +9
oder sed 1,8d
sed 1,/^Aufnahmezeit/d
grep '^"[0-9]'
Kopfzeilen entfernt: <Balkon.csv sed 1,8d
tr -d \"
wegbekommensed 's/^"//; s/","/\t/g; s/"\s*$//'
dos2unix
beheben, dann ist statt s/"\s*$//
nur s/"$//
erforderlichcsvformat -d , -q \" -U 3 -D $'\t'
Anführungszeichen entfernt: <Balkon.csv sed 1,8d | sed 's/^"//; s/","/\t/g; s/"\s*$//' >Balkon.dat
Anzeige in gnuplot: das untenstehende Programm als Balkon.gp
abspeichern, gnuplot
aufrufen und load 'Balkon.gp'
eingeben)
set xdata time
set timefmt '%d-%m-%Y %H:%M:%S'
set format x '%d.%m.%Y %H:%M:%S'
set decimalsign ','
set datafile separator "\t"
set ylabel "Temperatur °C"
set y2label "Luftfeuchte %"
set y2tics
plot 'Balkon.dat' using 1:2 title 'Temperatur' with lines axes x1y1, 'Balkon.dat' using 1:3 title 'Luftfeuchtigkeit' with lines axes x1y2
Für die Ausgabe in eine Datei können noch diese beiden Zeilen vorangestellt werden:
set terminal svg background "white" dashed size 1920,1080
set output "Balkon.svg"
Was, wenn gnuplot nicht so clever wäre?
<Balkon.dat tr , .
<Balkon.dat awk -F'\t' '{ split($1, DATE, /[^0-9]*/); $1 = DATE[3] "-" DATE[2] "-" DATE[1] "T" DATE[4] ":" DATE[5] ":" DATE[6] "Z"; print }'
date -d
bekommen könnte, um sie damit umzuwandeln, und wurde von einem wunderschönen Zitat begrüßt (nachfolgende deutsche Übersetzung mittels DeepL):
Unsere zeitlichen Maßeinheiten, von Sekunden bis hin zu Monaten, sind so kompliziert, asymmetrisch und disjunkt, dass ein kohärentes mentales Rechnen in der Zeit nahezu unmöglich ist. In der Tat, hätte sich ein tyrannischer Gott ausgedacht, unseren Geist an die Zeit zu versklaven, um es uns nahezu unmöglich zu machen, der Unterwerfung unter durchweichte Routinen und unangenehme Überraschungen zu entkommen, hätte er kaum etwas Besseres tun können, als uns unser gegenwärtiges System zu überliefern. Es ist wie ein Satz trapezförmiger Bauklötze, ohne vertikale oder horizontale Flächen, wie eine Sprache, in der der einfachste Gedanke verschnörkelte Konstruktionen, nutzlose Partikel und langatmige Umschreibungen erfordert. Im Gegensatz zu den erfolgreicheren Mustern der Sprache und der Wissenschaft, die es uns ermöglichen, Eindrücken kühn oder zumindest nüchtern zu begegnen, fördert unser System der zeitlichen Berechnung stillschweigend und beharrlich unseren Terror vor der Zeit.
... Es ist, als ob Architekten die Länge in Fuß, die Breite in Metern und die Höhe in Ellen messen müssten; als ob grundlegende Bedienungsanleitungen die Kenntnis von fünf verschiedenen Sprachen erfordern würden. Kein Wunder also, dass wir in unsere eigene unmittelbare Vergangenheit oder Zukunft, auf den letzten Dienstag oder den Sonntag in einer Woche, oft mit einem Gefühl hilfloser Verwirrung blicken. ...
im Gespräch erwähnt: ASCII-Folge von Request for Comments