Die meisten tun es. Viele täglich. Teils hundertfach oder öfter.
Aber was passiert eigentlich, wenn wir es tun?
Die Rede ist natürlich von Webseiten.
Wir sprechen darüber, wer alles am Aufrufen und Anzeigen von all den Informatinen beteiligt ist, die wir uns täglich beschaffen.
Und über Kekse!!!
https: Protokoll (wie wir mit der anderen Seite reden)
de.wikipedia.org: Domain-Name (wo die andere Seite zu finden ist)
/wiki/Computer: Pfad (welches Dokument wir von der anderen Seite haben wollen)
Schritt 2: Namensauflösung
Datenverbindungen im Internet gehen nur mit einer IP-Adresse (sieht aus wie 192.168.12.169 oder fe80::42e2:30ff:fe12:17b)
Webseitenadressen enthalten Domain-Namen, weil:
menschenlesbar
kann auf mehrere verschiedene Server verweisen (Lastverteilung, Redundanz, Geo-Routing)
Frage: Welche IP-Adresse gehört zu dem Domain-Namen? -> Namensauflösung mittels Domain Name System (DNS)
Computer der Benutzerin kennt einen DNS-Server (meist vom Internetanbieter)
DNS-Server kann zu jedem Domain-Namen die richtige IP-Adresse bestimmen
Privatsphäre-Relevanz: dein DNS-Server kennt alle Domains, die du besuchst
Schritt 3: Verbindung zum Webserver
Broadcast vs. Unicast
Fernsehen/Radio/etc. ist Broadcast (eine sendet einmal, viele empfangen)
Internet ist im Allgemeinen Unicast (eine sendet, eine empfängt) wie das Telefonnetz
grobe Analogie: IP-Adressen zu Telefonnummern (Ländervorwahl, Ortsvorwahl, Durchwahl, etc.)
Datenleitung steht, jetzt können wir unser Protokoll (HTTPS) darüber sprechen
Wikipedia: "Ein Kommunikationsprotokoll ist eine Vereinbarung, nach der die Datenübertragung zwischen zwei oder mehreren Parteien abläuft. In seiner einfachsten Form kann ein Protokoll definiert werden als eine Menge von Regeln, die Syntax, Semantik und Synchronisation der Kommunikation bestimmen."
HTTPS verwendet Verschlüsselung, da sonst jeder entlang des Weges mitlesen könnte
TLS: Aushandlung einer Transportverschlüsselung, dann Überprüfung der Identität des Servers
Server muss dazu ein Zertifikat für seinen Domain-Namen haben
Datenleitung mit Verschlüsselung steht, jetzt kann HTTP gesprochen werden (HTTPS = HTTP mit TLS)
HTTP: allgemein Protokoll zum Herunterladen und Hochladen von Dateien (Hochladen z.B. auch beim Abschicken von Webseiten-Formularen)
Schritt 4: Webseite
Computer der Benutzerin fragt über die bestehende HTTPS-Verbindung nach dem Dokument unter dem Pfad in der Webseitenadresse
Server liefert eine Datei, üblicherweise im HTML-Format
Hausaufgabe: im Browser Webseite öffnen und im Rechtsklick-Menü "Element untersuchen" wählen
HTML: Dokumentenformat
dieselbe Grundkategorie wie PDF oder DOC
aber mehr für die Bildschirmanzeige als für den Druck optimiert
seit 2000 zunehmend auch für dynamische Inhalte ("Webanwendungen")
Schritt 5: Ressourcen
HTML alleine enthält nur die Dokumentenstruktur und den Text
weitere Teile der Webseite liegen in anderen Dateien, auf die das HTML verweist und die der Browser separat herunterlädt
CSS: Darstellungsanweisungen (z.B. "alle Absätze mit 1,5 Zeilen Zeilenhöhe")
Bilder, Audios, Videos
Skripte für dynamische Inhalte
siehe auch: Webseite wird schon angezeigt, aber Bilder erscheinen erst nach und nach
Verweise auch auf Dokumente auf anderen Domains möglich
Privatsphäre-Relevanz: Tracking-Pixel und Tracking-Skripte
Schritt 6: Cookies
HTTP an sich ist zustandslos: Anfrage nach einem Dokument ist nicht abhängig davon, was ich vorher angefragt hatte
Problem: Wie ordnet man die Anfrage nach einem Dokument zu einer Benutzerin zu? (z.B. um Anmeldestatus oder Warenkorb zu verfolgen)
Cookie: kleine Datei, die der Server bei einem Dokument mitschickt und die vom Browser aufbewahrt wird
beim nächsten Request werden alle Cookies von diesem Server wieder mitgeschickt
Privatsphäre-Relevanz: Tracking durch Facebook-Cookie etc.
Exkurs: "Was passiert, wenn ich einen Podcast abrufe?"
prinzipiell genauso, aber statt HTML anderes Dokumentenformat