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Einleitung: Erklärung des Podcastkonzepts durch ttimeless
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Informatik ist das vllt. einzige wirklich neue eigenständige Studienfach des 20. Jh.
- Crossover aus Mathematik (Strukturwissenschaft) und Elektrotechnik (Ingenieurwissenschaft)
- mittlerweile eigenständig aufgrund Größe und unterschiedlicher Lernstruktur
- ähnlich der Abgrenzung zwischen Medizin und Biologie
- vielleicht vergleichbar mit der Bildung einer neuen Spezies: unterschiedlich genug zu allen anderen Disziplinen
- Fokus in dieser Folge eher auf Mathematik als auf Elektrotechnik (Xyrill ist hier eher Theoretiker)
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Mathematik: keine Naturwissenschaft, sondern Strukturwissenschaft
- Untersuchung von "ausgedachten" Systemen
- meist Bezug zu realen Dingen (z.B. Arithmetik, Rechnen mit Zahlen im Kopf und auf dem Zettel, ein grundsätzliches Element der Mathematik)
- aber auch viel Grundlagenforschung (z.B. Primzahlen)
- Teilbereiche der Mathematik sind erfolgreich, wenn sie reale Probleme lösen
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Warum "Berechnungstheorie"?
- Mathematik begnügt sich mit Aussagen wie "X ist lösbar", "X existiert"
- Informatik muss immer auch erklären, wie etwas lösbar ist
- "Ein Algorithmus ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten."
- "Algorithmus": benannt nach einem iranischen Universalgelehrten aus dem 8. Jhd. (al-Chwarizmi)
- Algorithmen gab's also auch schon, bevor es "Informatik" hieß
- Arithmetik: Primzahlen finden (Sieb des Erastothenes)
- Geometrie: Umkreis eines Dreiecks finden
- Knotenkunde
- maschinelles Abarbeiten von Algorithmen erfordert besonders präzise Formulierung
- Menschen kommen mit ungenauen Erläuterungen oder reinen Zielbeschreibungen klar
- Beispiel: Wörter alphabetisch sortieren
- Beispiel: Gegeben zwei Zahlen, welche ist kleiner und welche ist größer?
- "Berechenbarkeit" ist ein universales Konzept
- nicht an bestimmte Arten von Rechnenmaschinen gebunden
- Algorithmen können auch von Hand ausgeführt werden
- Church-Turing-These: alle universellen Rechenmaschinen sind äquivalent (Turingmaschinen, Lambda-Kalkül, Primitiv-rekursive Funktionen)
- nicht rigoros bewiesen, aber stimmt für alle bisher gefundenen universellen Rechenmaschinen
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Durch das Aufschreiben von Algorithmen zeigen wir, dass wir ein Problem so gut verstanden haben, dass eine Maschine es für uns lösen kann.
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Deswegen ist Informatik die Schlüsseltechnologie der modernen Welt.